Übung

Ihr Hund braucht Bewegung, aber wie viel und wie anstrengend darf es sein? Was gut für Ihren Hund ist, hängt zum einen vom rassetypischen Körperbau ab, aber auch vom Alter Ihres Hundes und seinen individuellen Eigenschaften sowie seiner momentanen Kondition. Für große, langbeinige Hunde sind sicherlich mehrere längere Spaziergänge am Tag empfehlenswert und zusätzlich Aktivitäten, bei denen sie sich richtig verausgaben können. Kleine Hunde hingegen würden Sie mit dieser Vorgabe höchstwahrscheinlich überfordern. Aus diesem Grund sollten Sie bei der Planung der Aktivitäten nie vergessen, dass nicht nur Sie, sondern auch ihr Hund Freude daran haben sollte. Überanstrengen Sie ihn, kann das genauso gesundheitsschädliche Folgen haben wie zu wenig Bewegung. Besondere Vorsicht sollten Sie deshalb bei Welpen und Hundesenioren walten lassen. Für eine gemeinsame, aktive Freizeitgestaltung mit Ihrem Hund finden Sie folgend vier Tipps, wie Sie diese gestalten könnten.

Joggen mit Ihrem Hund

Sie gehen gerne joggen und haben einen großen, langbeinigen Hund? Dann nehmen Sie ihn einfach mal mit und schauen Sie, ob es Ihnen und Ihrem Hund Spaß macht. Beginnen Sie erst einmal mit kurzen, leichten Strecken auf flachem Gelände. Wenn Sie merken, dass Ihr Hund danach noch nicht erschöpft ist, können Sie die Länge der Strecke und die Zeitdauer allmählich erhöhen. Egal, wie lange Sie unterwegs sind, denken Sie daran, auch Ihr Hund hat Durst. Es ist deshalb sehr wichtig, dass Sie neben Ihrer eigenen Trinkflasche den Bedarf Ihres Hundes mit einplanen. Denken Sie auch daran, dass Ihr Hund hitzempfindlicher ist als Sie. Laufen Sie deshalb bevorzugt in den kühleren Tagesstunden. Auch sollten Sie an heißen Sommertagen geteerte Wege meiden, da Ihr Hund keine Schuhe besitzt, um seine Pfoten vor der heißen Straße schützen zu können.

Voraussetzungen

  • Vitale Rassen, möglichst große, langbeinige Hunde
  • Gehorsamkeit Ihres Hundes ist sehr wichtig, insbesondere die Befehle „Komm“ und „Bei Fuß"


Tipp: Ihrem großen, langbeinigen Hund macht joggen Spaß, aber beansprucht ihn nicht genug? Dann nehmen Sie ihn doch einmal auf die nächste Fahrradtour mit. Beginnen Sie auch hier wieder mit kleinen Strecken und steigern Sie die Länge der Strecken langsam.
 

Fahrradfahren mit dem Vierbeiner

Sie suchen sportlichen Ausgleich und gleichzeitig ein geeignetes Freizeitvergnügen für Ihren Hund? Wenn Sie einen mittelgroßen oder großen, vitalen Hund besitzen, der ein Mindestalter von 1,5 bis 2 Jahren hat und noch nicht im Seniorenalter ist, könnte Fahrradfahren genau das richtige für Sie beide sein.

Auf’s Fahrrad und los?

Prinzipiell brauchen Sie nur zwei Dinge, um mit Ihrem Hund Fahrradfahren zu gehen: Das Fahrrad und Zeit. Beherrscht Ihr Hund „bei Fuß“ perfekt und läuft ohne zu ziehen und zu zerren auch an der lockeren Leine neben Ihnen und Ihrem Fahrrad her, dann planen Sie eine der Kondition Ihres Hundes angepasste Strecke ein und auf geht’s! Falls Ihr Hund noch nicht perfekt Ihre Befehle befolgt, sollten Sie ein wenig mehr Zeit und Geduld mitbringen, um Ihnen und Ihrem Hund ein sicheres Freizeitvergnügen mit dem Fahrrad zu bescheren:

Üben Sie zuerst das „bei Fuß“ so lange, bis Ihr Vierbeiner den Befehl gehorsam befolgt. Zu Ihrer Sicherheit und der Ihres Hundes sollten Sie sich darauf verlassen können, dass dieser Befehl auch dann befolgt wird, wenn andere Hunde oder Menschen Ihren Hund ablenken könnten. Danach können Sie „bei Fuß“ auch während des Fahrradfahrens üben. Nehmen Sie Ihren Vierbeiner an die Leine und fahren Sie im Schritttempo kurze Strecken auf möglichst unbefahrenen Straßen, die wenige Möglichkeiten bieten, Ihren Hund abzulenken. Klappt auch das sicher, so können Sie allmählich in einer Umgebung üben, in der Sie auch auf andere Menschen oder Hunde treffen.

Falls Ihr Hund sich ablenken lässt und trotz des gegebenen Befehls an der Leine zerrt, sollten Sie sofort reagieren. Halten Sie an und rufen Sie ihn wieder zu sich. Ist er wieder an Ihre Seite zurückgekehrt, loben Sie ihn und starten Sie einen neuen Versuch. Nach und nach können Sie nun die Länge der Fahrradtouren und die Geschwindigkeit steigern. Achten Sie dabei aber stets darauf, dass Sie Ihren Hund nicht überfordern, um ihm nicht den Spaß an Ihrer gemeinsamen Freizeitbeschäftigung zu verderben und ihn vor gesundheitlichen Schäden und Verletzungen zu bewahren.


Fahrradfahren mit dem Hund: Tipps und Tricks

Planen Sie eine längere Fahrradtour sorgfältig.

  • Wählen Sie eine wenig befahrene Route.
  • Vermeiden Sie längere Strecken auf harten Böden (z.B. Asphalt). Die Pfoten Ihres Hundes bevorzugen Feld- und Waldböden.
  • Beachten Sie den gesundheitlichen Zustand und die Kondition Ihres Hundes bei der Auswahl der Route.
  • Auch Ihr Hund hat Durst! Nehmen Sie deshalb auch immer genügend Wasser für Ihren Vierbeiner mit.


Sicherheit geht vor!

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer an der straßenabgewandten Seiten läuft.
  • Läuft Ihr Hund an der Leine? Dann sollten Sie diese an einem Hundegeschirr und nicht an einem Halsband befestigen. Sie schützen Ihren Hund damit vor Stauchungen im Hals- und Nackenbereich.
  • Zu Ihrer beider Sicherheit sollten Sie die Leine beim Fahren nie um Ihr Handgelenk oder den Lenker wickeln. Zerrt Ihr Hund plötzlich an der Leine, kann das zu gefährlichen Stürzen führen.
  • Sie lassen Ihren Hund frei laufen, damit er seine Umgebung erkunden und seinen Bedürfnissen nachgehen kann? Es ist sehr wichtig, dass Ihr Vierbeiner dafür genügend Freiraum hat. Sie sollten jedoch darauf achten, dass Sie sich an einem wenig befahrenen Ort befinden und Ihr Hund auf den Befehl „Komm“ anstandslos gehorcht.
  • Bei heißem Wetter sollten Sie Ihrem Hund zuliebe auf Fahrradtouren verzichten. Denken Sie daran, dass er sein Fell nicht einfach „ausziehen“ kann.

 Das richtige Tempo ist das A und O.

  • Ihr Hund soll Spaß haben, aber nicht überfordert werden. Achten Sie deshalb stets darauf, dass das Tempo an die Fähigkeiten Ihres Hundes angepasst ist.
  • Auch ihr Hund muss trainiert werden! Beginnen Sie anfangs mit kurzen Fahrten von fünf bis zehn Minuten und erhöhen Sie die Fahrtdauer und das Tempo nur langsam.
  • Gönnen Sie Ihrem Hund ausreichend Pausen zur Erholung und zum Trinken. Besonders bei längeren Touren und warmem Wetter sind diese unverzichtbar.
  • Beobachten Sie Ihren Hund: Hechelt er, oder wird er langsamer? Hängt der Kopf nach unten oder legt er sich in den Pausen sehr schnell hin und wirkt müde? Dies sind deutliche Anzeichen dafür, dass Ihr Vierbeiner erschöpft ist. Strapazieren Sie ihn nicht zu sehr, gönnen Sie ihm eine ausreichend lange Pause und beenden Sie Ihre Fahrradtour.

Wandern mit Ihrem Hund

Wandern ist eine gute Gelegenheit, mit Ihrem Hund einen längeren Spaziergang zu machen. Allerdings sollten Ihre Wandertouren auch hierbei der Kondition und dem körperlichen Zustand Ihres Hundes angepasst werden. Das gilt insbesondere, wenn Sie eine Bergtour planen. Üben Sie erst einmal im flachen Gelände, längere Strecken zu gehen und beginnen Sie dann, geringe Höhenunterschiede zu überwinden. Ist Ihr Hund fit und macht es ihm Spaß, können Sie auch größere Wanderungen mit höherem Schwierigkeitsgrad in Angriff nehmen. Seien Sie sich aber immer Ihrer Verantwortung für Ihren Hund bewusst: Nehmen Sie genügend Wasser und ggf. Fressen mit und überlegen Sie, statt des Halsbandes ein Geschirr zu benutzen. Gerade bei schwierigen Anstiegen haben Sie Ihren Hund damit besser unter Kontrolle. Wenn Sie eine mehrtägige Tour planen, dann sollten Sie eine Reiseapotheke zusammenpacken und das Körbchen, Decken und Handtücher zum Abtrocknen nicht vergessen.

Hunde-Fitness am Strand und im Wasser

Wenn Ihr Hund Wasser liebt, dann nehmen Sie ihn doch auf den nächsten Badeausflug mit. Sei es das Ballspielen am Strand oder das gemeinsame Schwimmen – Ihr Hund bleibt fit und Ihre Beziehung zueinander wird gestärkt. Damit dieser Tag ein Erfolg wird, erkundigen Sie sich vorher, an welchen Strand Sie Ihren Hund mitnehmen dürfen und ob es dort genügen Möglichkeiten gibt, sich selbst und Ihren Hund vor der Sonne zu schützen. Nehmen Sie genügend Trinkwasser und ggf. etwas zu fressen mit. Wenn Sie mit Ihrem Hund schwimmen gehen, beachten Sie dieselben Sicherheitsregeln, die Sie auch bei sich beachten sollten: Lassen Sie ihn nicht mit vollem Magen schwimmen und schicken Sie ihn nicht gleich ins kühle Nass. Geben Sie dem Körper Ihres Hundes die Möglichkeit, sich an das Wasser zu gewöhnen. Wenn Sie Ihren Hund an einem heißen Tag sofort in Wasser springen lassen, kann es ebenso wie beim Menschen zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen. Wenn Sie sich dann gemeinsam austoben, meiden Sie starke Strömungen und bleiben Sie in der Nähe des Strandes, sodass Ihr Hund selbst nach dem anstrengenden Schwimmen immer aus eigener Kraft zurückkehren kann.
 

Frisbee spielen mit dem Vierbeiner

Falls Sie gerne Frisbee spielen und es Ihrem Hund Freude macht, Dinge zu fangen und wiederzubringen, kann dieser Sport eine wunderbare Gelegenheit sein, das Hund-Mensch-Team zu stärken. Das einzige, was Sie dazu brauchen, ist Platz und eine Hundefrisbee aus einem entsprechenden Fachgeschäft. Dann sind Sie dran: Üben Sie das Werfen so, dass Ihr Hund die Scheibe gut fangen kann und belohnen Sie ihn, wenn er die Scheibe gefangen hat und zu Ihnen bringt. Ihr Hund wird dadurch fit, er trainiert seine Sprungkraft und die Kondition wird gestärkt. Bei dieser Sportart muss allerdings auf die erhöhte Verletzungsgefahr hingewiesen werden.

Tipp: Ihre Frisbee-Fähigkeiten können Sie zusammen mit Ihrem Hund auch in entsprechenden Hundesportvereinen perfektionieren und die Gesamtchoreographie auf Wettbewerben bewerten lassen.


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